Finlande
Ilkka Hanski
Balzan Preis 2000 für Umweltwissenschaften
Ilkka Hanski (†2016) ist einer der bedeutendsten Ökologen seiner Generation. Seine äusserst originellen – sowohl theoretischen als auch experimentellen – Beiträge auf dem Gebiete der Umweltwissenschaften hatten tiefgreifende und weitreichende Auswirkungen.
Mehr als jeder andere Ökologe zeichnet Hanski für die Entwicklung des Begriffs der „Metapopulation“ verantwortlich, einer der einflussreichsten Ideen der neunziger Jahre im Bereich der Populationsökologie.
Viele Arten existieren in der Natur als „Metapopulationen“. Unter Metapopulation versteht man dabei eine Reihe von halbvereinzelten Populationen, die untereinander durch gelegentliche Migration verbunden sind. Von einer Annahme ausgehend, die Richard Levins als erster vertrat, konnte Hanski beweisen, inwiefern das Fortbestehen einer Population oft entscheidend von der Art ihrer Aufteilung in Untergruppen abhängt. Auch wenn jede einzelne Untergruppe vom Aussterben bedroht ist, so kann die Metapopulation als Ganzes jedoch aufgrund der Bewegungen unter den Untergruppen überleben.
Diese Arbeit ist von grosser Bedeutung für den Artenschutz. Viele vom Aussterben bedrohte Arten überleben in kleinen isolierten Landstrichen, die ihnen einen geeigneten Lebensraum bieten.
Hanskis weitere Beiträge auf dem Gebiete der Ökologie umfassen viele andere Themen. Er hat zum Beispiel eine sehr wichtige Untersuchung über die Struktur ökologischer Lebensgemeinschaften vorgelegt und wichtige Beiträge zum Verständnis der allgemein bekannten Populationszyklen von Wühlmäusen und Lemmingen geliefert. Dank seiner zahlreichen Artikel und Bücher sowie des Einflusses, den er auf die Arbeiten seiner Schüler ausgeübt hat, geniesst Hanski heute einen weltweiten Ruf.