USA
James Freeman Gilbert
Balzan Preis 1990 für Geophysik (feste Erde)
Professor James Freeman Gilberts (1931 – 2014) Beitrage zur Physik der festen Erde haben den Zugang zu einer genaueren Kenntnis des Erdinnern geführt.
Starke Erdbeben regen den Erdkörper zu Eigen-Schwingungen an. Seit der Mitte der Sechziger Jahre konnten diese durch sehr genau arbeitende Gravimeter und lang-periodische Seismometer untersucht werden. Die dadurch erhaltenen Gruppen von Daten brauchten aber eine neue analytische Methode zu ihrer Auswertung. Zusammen mit George BACKUS wurde James Freeman GILBERT zu einem Pionier für die sogenannte geophysikalische “lnversions-Theorie” (1966/67), die heute weithin angewandt wird, auch in andern Zweigen der Wissenschaft.
Die Theorie wurde entwickelt, um mathematische Modelle aufzustellen, die mit einem aus Beobachtungen von der Oberfläche stammenden unvollkommenen Datensatz verträglich sind.
Damit wurde es möglich, die Verteilung von Dichte und Elastizitätskonstanten im Mantel und Kern der Erde zu bestimmen.
Durch die Auswertung tiefer Erdbeben wurden, in Zusammenarbeit mit Adam DZTEWONSKI (1975/76), überzeugende Argumente für einen festen Erdkern geliefert.
Aufgrund dieser Erfolge schlugen James Freeman GILBERT und andere ein globales Netz von Präzisionsgravimetern vor und installierten es auch (IDA, International Deployment of Accelerators). Dieses Netzwerk entwickelte sich seitdem weiter und wurde laufend verbessert.
Es ist heute ein Musterbeispiel für internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit.
Professor GILBERT begründete in La Jolla/Kalifornien eine Schule, die nicht nur herausragende Publikationen veröffentlicht, sondern auch exzellente junge Seismologen ausbildet.