Grossbritannien
Rosalyn Higgins
Balzan Preis 2007 für Völkerrecht seit 1945
Rosalyn Higgins ist die Präsidentin des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag. Sie studierte an den Universitäten Cambridge und Yale, war Professorin an den Universitäten von Kent in Canterbury, London, Yale und Stanford, war Mitglied des UNO-Menschenrechts-Komitees und wurde 1995 als erste Frau an den Internationalen Gerichtshof berufen.
Sowohl als Wissenschaftlerin wie als praktizierende Rechtsanwältin und Schiedsrichterin erwarb sie sich rasch grosses Ansehen. Ihre Bücher und Artikel zeigen immer wieder einen beweglichen, zugleich besonnenen und schöpferischen Geist mit einer wohlabgewogenen Grundhaltung und der Willigkeit, sich neuen, auch unbequemen Problemen zu stellen und sie klar und verständlich zu analysieren. Mehrere ihrer Publikationen wurden angesichts dieser Qualitäten mit Preisen ausgezeichnet.
Als Professorin und Richterin ist sie ein Rollenmodell und trägt dazu bei, in der heutigen Zeit des raschen Wandels und des Infragestellens hergebrachter Vorstellungen das internationale Recht zu stärken. Es gelingt ihr stets aufs Neue, das Völkerrecht als ein friedensförderndes, die Rechtsstaatlichkeit und die Menschenrechte stützendes System zu erfassen. Sie stellt den Prozess widersprüchlicher Standpunkte, in dem Völkerrecht entsteht, realistisch und konstruktiv dar. Der Balzan Preis ehrt ihre vielfältigen Beiträge zu einer rechts- und wertorientierten modernen internationalen Gemeinschaft