Eugenio Francesco Balzan wurde am 20. April 1874 in Badia Polesine in der norditalienischen Provinz Rovigo geboren. Fast seine gesamte berufliche Karriere vollzog sich bei der Mailänder Zeitung Corriere della Sera.
1897 nahm er seine Tätigkeit bei der Zeitung auf und wurde nach wenigen Jahren Redakteur, Leitartikler und Sonderkorrespondent. 1903 vertraute ihm der Herausgeber Luigi Albertini die Geschäftsführung des Corriere-Verlags an und machte ihn mit einer kleinen Beteiligung am Aktienkapital zum Miteigentümer.
Eugenio Balzan war nicht nur ein fähiger und scharfsichtiger Geschäftsführer, er war auch eine herausragende Persönlichkeit im Mailand seiner Zeit. 1933 verliess er Italien aus Opposition gegen Kreise, welche die Unabhängigkeit des Corriere gefährdeten.
Er übersiedelte in die Schweiz, wo er sein Vermögen erfolgreich angelegt hatte, zuerst nach Zürich, dann in die italienischsprachige Schweiz nach Lugano und unterstützte Institutionen und Privatpersonen.
Erst 1950 kehrte er offiziell nach Italien zurück, starb aber am 15. Juli 1953 in Lugano.
Eugenio Balzan, eine herausragende Persönlichkeit des wirtschaftlichen und kulturellen Lebens am Anfang des 20. Jahrhunderts, war auch ein Sammler von malerischen Werken. Sein künstlerischer Geschmack und sein Gespür für Investitionen brachten ihn dazu, Gemälde der italienischen Malerei besonders vom Ende des 19. Jahrhunderts zu erwerben – Arbeiten etwa von Meistern wie Filippo Palizzi, Domenico Morelli, Mosè Bianchi oder Giacomo Favretto.
Die Sammlung, die heute zum Vermögen der Stiftung Balzan gehört, wird von der Stiftung „Fonds“ in Zürich verwaltet. Aufbewahrt wird sie in Badia Polesine, dem Geburtsort von Eugenio Balzan. Das altehrwürdige kommunale Theater, das ebenfalls den Namen von Eugenio Balzan trägt, zeigt Teile davon in seinem Foyer.
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